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Es werden Posts vom 2014 angezeigt.
Paradoxie des Alters Je weniger Zeit man hat, umso mehr Zeit muss man sich lassen.
Fortschritt An Filmen kann man sehen, wie sich die technische Innovation beschleunigt. Stummfilm, Tonfilm, Farbfilm. Mehr Neuerung gab es nicht in der ersten Hälfte des zwanzigsten Jahrhunderts. In den Fünfziger Jahren kam das Fernsehen mit Live-Sendungen und Magnettonaufzeichnungen, MAZ genannt. "MAZ ab" hieß es und die riesigen Bänder wurden dem Studio zugespielt. In den Siebzigern gab es erste Aufzeichnungsgeräte für den Privatgebrauch, plumpe 1/2 Zoll Kassetten. VCR hieß das System. Bald lieferten sich die schlankeren Systeme Beta- und VHS einen Kampf um die Marktmacht. Da begriff ich zum ersten Mal dass auch der Schlechtere gewinnen kann. Heute ist auch die VHS-Kassette so gut wie ausgestorben, obwohl ihre Haltbarkeit die der nachfolgenden DVDs bei weitem übertrifft. Ich glaube es war in den Neunzigern, dass ich mein Geld nicht mehr ausgab, weil ich eine Neuerung haben wollte, sondern weil ich weiterhin kompatibel sein wollte. Damals überspielte
Saunadialog "Wie geht’s, was machst du?" "Ja - was hab ich heute gemacht?" "Wie gut dass es anderen auch so geht." Pause. "Ich hab vorhin mit der Evi telefoniert. Die ist jetzt pensioniert, die hat keine Zeit mehr."
Sich auf die Schliche kommen. An meiner Enttäuschung merke ich, dass ich etwas erwartet habe.
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Novemberlicht
Eitelkeit Man sagt den Frauen nach, sie seien eitel.  Aber was ist mit den Männern die ihr Redegefieder spreizen und versuchen, andere auszustechen? Der mehrfach preisgekrönte Drehbuchautor Wolfgang Kohlhaase kommt gern betont uneitel daher. Einmal fragte ich ihn : "Sind Sie gar nicht eitel?" Er machte eine Pause, bevor er antwortete. "Man trägt das verschieden" sagte er mit feinem Lächeln.
Zur Story ein Zitat von Rüdiger Schache. "Man hat herausgefunden, dass die Kraft einer Idee(...) innerhalb von zwölf Tagen auf nur fünf Prozent sinkt, wenn keine Taten folgen. Nach zwei Wochen ist die Kraft praktisch komplett verschwunden."
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männlich-weibliches Walnußgehirn Ich besitze ein kleines Kunstobjekt: Das schwarz verfärbte Innere einer Walnuss tanzt auf einer Spirale. Auf dem Sockel steht "The dark side of the brain". Welche der beiden Nußseiten damit gemeint ist, bleibt offen. Nach landläufigem Verständnis teilt man das menschliche Gehirn in eine rechte, ganzheitlich denkende Seite ein, und in eine linke, bei der das Analytische vorherrscht. Sozusagen weibliches und männliches Denken. Landläufig sagt man auch, dass Männer Macher sind und Frauen viel reden. Nun kenne ich aber mehrere Männer, die viel reden und sich gern im Vorhof des Tuns aufhalten. Neulich kam ich mit Bertl von einem Herbstspaziergang zurück. Er wolle noch an den See, sagte er bei der Verabschiedung. "Du an den See" wunderte ich mich "das ist ungewöhnlich." Schon, aber er hatte ein nützliches Ziel. Er wollte Walnüsse sammeln. "Also dann. Bis die Tage." Wir winkten uns zu. Meine Wohnun
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                                                        Der Himmel öffnet sich zum Ende der Apfelsaison
Fortschritt 4 Früher, als das Autofahren vorwiegend männlich war, hieß sogar die weibliche Begleitung Franz. Vermutlich sollte ihre Orientierung beim "franzen" also beim Lesen der Straßenkarte und Richtung ansagen durch den männlichen Namen unterstützt werden. Später, aber noch in Vor-Navi-Zeiten gab es ungelenke Versuche mit Schrägstrich-Deutsch eine Gleichberechtigung in die Sprache zu bringen. Da gab es dann beispielsweise eine/n Begleiter/in, der/die Straßenkarten lesen konnte, wenn man/frau Glück hatte. Heute kann man beim Navi zwischen männlicher und weiblicher Stimme wählen. Nur das Gender unabhängige Navi bleibt noch zu erfinden.