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Es werden Posts vom März, 2020 angezeigt.

Kann man es besser sagen?

Ich kann mich nicht erinnern, jemals Fan von irgendjemandem gewesen zu sein, aber seit einiger Zeit entwickle ich mich zum Fan des Journalisten Bernd Ulrich.  Was er sagt, ist nicht nur tagesaktuell und so möchte ich weiterreichen, was ich mit Verspätung in der ZEIT vom 19. März gelesen habe:  Als hätte die Klimakrise beschlossen, zwecks Beschleunigung und besserer Wahrnehmung zum Virus zu werden . Des Weiteren macht er verschiedene Gründe für die Seuche aus. Zunächst unseren falschen Umgang mit Tieren, dann das atemlose Tempo, das die Globalisierung mittlerweile angenommen hat, und zum dritten:  dass   die Gesundheitssysteme mehr oder weniger auf Kante genäht und schnell überlastet sind.()Unser  Alltag muss deswegen so brutal heruntergebremst werden ()weil sich am Gesundheitssystem Aktionäre und Pharmakonzerne  bereichern (). Im Grund läuft es wie bei der Finanzkrise: Einige wenige machen immense Gewinne, und wenn die Blase platzt, kommt die globale Gemeinschaft dafür auf. ()

Abenteuer Einkaufen

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Es stehen verschiedene Geburtstage meiner Lieben an. Da ich ihnen wenigstens per Post etwas zukommen lassen möchte, durchbreche ich meine freiwillige Isolation, um nach Tagen mal wieder einkaufen zu gehen. Ich rüste mich aus wie für eine Expedition: In meinem Badezimmerschrank habe ich eine Packung nie benutzten Mundschutz gefunden. Dazu stecke ich Einmal-Gummihandschuhe ein, vor langer Zeit gekauft, um rote Beete schälen zu können, ohne meine Hände zu verfärben. Die Haare sollen Viren einfangen. Also verstecke ich sie unter einem Hut. Ich habe keine Ahnung, was mich erwartet: Lange Warteschlangen, um eingelassen zu werden? Leere Regale?  Und dann nichts von alledem. Ich bin ich glücklich wie noch nie, dass ich in einer Kleinstadt wohne. Die Läden sind leer, aber nicht ausgestorben. Abstände werden eingehalten, die Regale sind weitgehend voll. Zwei junge Männer entdecken sogar Klopapier. Sie lachen: "Die nächsten 14 Tage sind gesichert". Klopapier ist zum running G

Tipp für Corona-zu-Hause-Tage

Morgens Telegym machen! Ja, das gibt es tatsächlich immer noch. Jeden Morgen drei unterschiedliche Kurse zu drei verschiedenen Zeiten: auf BR um 7 Uhr 20 und um 8 Uhr 30,  auf dem Sender alpha um 8 Uhr.  Ok, das Image von Telegym ist ziemlich altbacken. Aber was schert uns das Image in diesen Tagen, auf den Inhalt kommt es an. Jeden Morgen eine Viertelstunde Bewegung, sagen die Ärzte, ist besser für Kondition und Immunsystem als einmal in der Woche ranklotzen. Und die regelmäßige Viertelstunde schließt das Ranklotzen nicht aus. Alleine joggen und walken ist ja zum Glück noch erlaubt. Aber dazu muss man sich selber motivieren.  Der Vorteil von Telegym:  Die Struktur ist vorgegeben. Man muss nur rechtzeitig einschalten und mitmachen. Man kann es sogar blöde finden, zu leicht oder zu anstrengend, aber es guckt keiner zu, die TrainerInnen halten einen dran, und hinterher schmeckt das Frühstück umso besser. Ich halte es mit Erich Kästner:  ES GIBT NICHTS GUTES, AUSSER MAN TUT

lecker und literarisch

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Mein Lieblingskraut ist der Sauerampfer. Zu Hochzeitsmenu meiner Großeltern gehörte Sauerampfersuppe. Ich denke, die eleganten Blättchen mit ihren kleinen Frackschößen waren würdige Festgäste.  Und zu literarischen Ehren ist die Pflanze auch gekommen. Ringelnatz hat sie unsterblich gemacht: Hier ein Ausschnitt aus dem Gedicht vom Sauerampfer ...Sah Züge schwinden, Züge nahn. Der arme Sauerampfer Sah Eisenbahn um Eisenbahn Sah niemals einen Dampfer Offenbar  hat er die Herausforderung, zu Hause zu bleiben, angenommen. Wenn das nicht zeitgemäß ist. 

Wildkräuter

Solange wir noch ausgehen dürfen, rate ich dazu, die Kraft des Frühlings nutzen. Mit dem gebotenen Abstand zu anderen menschlichen Wesen rausgehen, die Sonne zur allgemeinen Immunstärkung nutzen und Wildkräuter sammeln. Löwenzahn, frische Brennnesseln, Sauerampfer, Gänseblümchen, Bärlauch, was immer man kennt. Bei Löwenzahn und Gänseblümchen sind übrigens Blätter und Blüten essbar. Nur die Löwenzahnmilch sollte man meiden. Wer sich unsicher ist, kann die Pflanzen mit der app "Flora Incognita" fotografieren und bestimmen Zu Hause waschen und klein hacken, mit Zitronensaft beträufeln, leicht salzen. Schmeckt hervorragend zum Ei, zum Butterbrot, oder peppt einen normalen Salat auf. 

Bin wieder da

Angesichts der aktuellen Lage reaktiviere ich meinen blog und freue mich über alle, die Lust haben, meine "kleinen Gedanken zur großen Welt" zu lesen und zu kommentieren.  Wandel geschieht durch Einsicht oder durch Krise  sagt Helmy Abouleish in dem wunderbaren Dokumentarfilm "Sekem – Das Wunder in der Wüste". Der auf der Hand liegende Kommentar dazu: da es mit der Einsicht nicht so weit her ist, haben wir jetzt die Krise.  Versuchen wir, das Beste daraus zu machen und nutzen wir unseren Hausarrest dazu, vom 18. bis 30. März am Online Summit "pioneers of change" teilzunehmen.  https://pioneersofchange.acemlna.com/lt.php?s=b90d17ab7361709778552fabe139fdeb&i=788A1140A3A79450 Teilnahme gratis, für jede Anmeldung wird ein Baum gepflanzt. Ich habe den ersten Online Kongress der Ösis verfolgt und fand ihn bereichernd.