Mit Schwänen reden


Schwäne sind schöne weiße Tiere, aber sie lassen häßliche dunkle Würste unter sich. "Haben die kein Klo?" fragt eine Dreijährige, die beobachtet, wie das Schwarze aus dem Weißen kommt. 
Seit kurzem ist mein bevorzugter Platz am See zum Schwanenklo mutiert. Ich sitze auf einem Stück Wiese zwischen zwei halbverwitterten Markierungen. Da nähert sich so ein Federvieh von hinten, hält neben mir an. Ich halte still. Ich weiß, dass Schwanenschnäbel gefährlich hacken können. Dieser Schnabel zeigt zwar an mir vorbei nach vorn, aber das eine Auge, kreisrund seitlich am Kopf ist wachsam auf mich gerichtet. Ich gucke zurück. Der Schwan beäugt mich, ich beäuge ihn. Wir haben Respekt voreinander.
"Zeig mir doch mal, wie du von hier in den See gehst" sage ich endlich. Er zögert. Dann setzt er sich in Bewegung. Langsam watschelt er zu einem Busch an der Ufermauer, duckt sich und... 
schwimmt mit der nächsten Welle davon.  Ich kann es kaum glauben.

 


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